Abschied von Barbara Kirsche

Liebe Menschen rund um die Jubilatekirche,
als ich vor fast 13 Jahren das erste Mal auf den Jubilate Kirchhof kam, hatte ich ein wenig den Eindruck, als käme ich in eine Oase. Der schöne Baum auf dem Hof und Blumen darum herum, das Geschützte, die Kirche, die Kinder der Kita.... Alles machte den Eindruck, als würde die Uhr hier etwas anders ticken als im Stadtteil darum herum – vielleicht ein wenig langsamer, leiser, offener. Bis ich allerdings selbst eine Oasenbewohnerin werden durfte, hat es dann doch etwas gedauert, denn bei aller Offenheit wurde dann doch genau geprüft, ob sich die Neue auch tatsächlich bewährt... Im Laufe der Jahre wurde meine Arbeitszeit länger und zusätzlich zu meiner Arbeit beim Besuchsdienst SeniorPartner kam die Quartiersarbeit am Mehrgenerationenhaus. Nun gehörte ich richtig dazu. Und die Arbeit hat mir wirklich sehr viel Freude gemacht. Ganz besonders, seit die Kolleginnen Antonia, Melek und Emina nach und nach als Rainers Verstärkung aufgetaucht sind. Ein wunderbares Team im MGH-Trakt, das das Arbeitsleben trotz mancher Wermutstropfen vielfältiger, fruchtbarer und auch fröhlicher gemacht hat.

Eckart von Hirschhausen hat einmal folgende Geschichte erzählt: Er beobachtete einen Pinguin. Als er das Tier an Land unbeholfen mit hochgezogenen Schultern watscheln sah, hatte er regelrecht Mitleid mit ihm und schüttelte den Kopf über die so seltsam geratene Kreatur. Tage später aber konnte er Pinguine im Wasser schwimmen sehen: Sie schossen durch die Flut, zogen Kreise und Pirouetten, waren anmutig, schnell und geschmeidig. Jetzt waren sie in IHREM Element. Das Mehrgenerationenhaus und die Kirchengemeinde waren nun einige Jahre mein Element und wenn nicht Projekte immer mal wieder zu Ende gehen würden, wäre ich auch gerne in diesem Element geblieben. Ich habe mich mit dem, was ich hier tun konnte, wie ein Pinguin im Wasser gefühlt. Ich konnte viele Ideen umsetzen, die ich richtig gut fand und habe mich auch sehr zu Hause gefühlt. Ich konnte einfach so sein, wie ich bin. So etwas zu erleben ist ein großes Geschenk und ich möchte mich bei Ihnen und Euch allen, die das MGH zu „meinem Element“ gemacht haben, sehr herzlich bedanken. Für das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde. Für die unterstützende Zusammenarbeit. Für ein paar freundliche Sätze zwischen Tür und Angel. Für gemeinsames Singen und Tanzen. Auch für mühsame Diskussionen und das Ringen um einen guten Weg.

 

Nun geht es für mich einen Stadtteil weiter – nach Horn. Dort werde ich die Koordination eines LeNa (Lebendige Nachbarschaft)- Projektes übernehmen.Aber ich habe glücklicherweise auch zukünftig noch einen halben Fuß in der MGH-Türe und werde donnerstags eine SeniorPartner Sprechstunde und im Wechsel das Erzählcafé und den Reparaturtreff weiterführen. Also kommen Sie auch weiterhin gern vorbei, wenn Sie Fragen zu Unterstützung im Alter haben, Sie gerne in einer geselligen Runde plaudern möchten oder irgendein Gerät zu Hause nicht mehr funktioniert.

Ich freue mich, mit Ihnen und Euch in Kontakt zu bleiben!

Barbara Kirsche

 

 

 

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